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Psychotherapie

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie (von Altgriechisch ψυχή (psyche) Seele, und therapeia, Behandlung, von θεραπεύειν (therapeuein) heilen, dienen) umschreibt die Gesamtheit der psychologischen Verfahren zur Heilung oder Linderung von Störungen im psychischen Bereich, in den sozialen Beziehungen, im Verhalten oder auch psychisch (mit)bedingter körperlicher Störungen mit psychologischen Mitteln (Dorsch, Lexikon der Psychologie, 18. Auflage).

Sie bietet Hilfe bei Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns, die sich durch unterschiedlichste Symptomkomplexe Ausdruck verschaffen.

Zunehmend unterstützt Psychotherapie auch begleitend medizinische Behandlung (z.B. bei chronischen Erkrankungen, bei starken Schmerzzuständen, neurologischen Störungen oder internistischen Erkrankungen).

Die dabei zur Anwendung kommenden Verfahren, therapeutischen Methoden und Konzepte sind durch verschiedene Psychotherapieschulen geprägt, die sich in den Richtlinienverfahren spiegeln: Psychoanalyse, Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie. Neu hinzugekommen ist die Systemische Therapie.

Der Begriff Psychotherapeut/in (nicht hingegen Psychotherapie) ist gesetzlich geschützt und die Ausübung von Psychotherapie ist in Deutschland umfassend rechtlich geregelt. Psychotherapie darf nur von Ärzten (mit entsprechender therapeutischer Zusatzqualifikation und Fachkundenachweis), Psychologischen Psychotherapeuten, (d.h. Psychologen mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung und Approbation) sowie von Heilpraktikern mit entsprechender psychotherapeutischer Ausbildung ausgeübt werden. Zudem können Pädagogen und Sozialpädagogen (mit entsprechender Zusatzqualifikation) im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie arbeiten.

Psychotherapie blickt auf eine über hundertjährige Entwicklungstradition zurück. Heute wird die psychotherapeutische Behandlung im Weltbild eines ganzheitlich gesehenen Menschen verstanden und inhaltlich erklärt. Man weiß heute, dass Störungsbilder hochgradig komplex sind und selten nur eine Ursache haben. Moderne Therapie folgt einem bio-psycho-sozialen Ansatz, der einen Patienten gleichermaßen aus körperlicher sowie seelischer Perspektive einschließlich gesellschaftlicher Aspekte betrachtet.

Wie bekomme ich eine Psychotherapie?

Erste Schritte

Bei freien Behandlungskapazitäten vereinbaren wir schnellstmöglich nach telefonischer Rücksprache einen Termin für ein erstes Kennenlernen. Dort können Sie mir in einem ausführlichen Erstgespräch Ihr Anliegen schildern und für sich prüfen, ob Sie sich wohl fühlen und sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Das Erstgespräch bietet mir die Möglichkeit, Ihre Beschwerden fachlich genauer einzuordnen und darüber zu entscheiden, ob überhaupt eine Psychotherapie notwendig ist. Sollte dies der Fall sein, erfolgt eine vollständige Diagnostik.

Diagnostik

Für die Einleitung einer Psychotherapie stehen üblicherweise Vorgespräche (sogenannte Probatorische Sitzungen) zur Verfügung. Die Kosten für die Diagnostik werden in der Regel von den privaten Krankenkassen übernommen. Gegebenenfalls findet auch eine Testdiagnostik statt. Im persönlichen Kontakt erfahren Sie, welche therapeutischen Maßnahmen möglich und vielleicht auch notwendig sind. Sollten Sie sich entschließen, eine Therapie beginnen zu wollen, legen wir gemeinsam Ihre Behandlungsziele fest und erarbeiten alle Grundlagen, um die Psychotherapie beantragen zu können.

Kassenantrag

Um eine ambulante Psychotherapie durch einen Kostenträger (Gesetzliche Krankenkasse, Private Krankenversicherung, Beihilfestelle) bewilligt zu bekommen, ist ein schriftlicher Antrag erforderlich. Dieser erfolgt durch mich anonymisiert und wird gutachterlich geprüft. Wird der Antrag positiv entschieden, bekommen Sie einen schriftlichen Bescheid mit Angabe der bewilligten Behandlungsstunden und die Psychotherapie kann beginnen.

Und wer ist jetzt eigentlich wer?

Abgrenzung der Begriffe Psychologe/in, Psychotherapeut/in, Psychiater/in

Psychologe/innen: haben Psychologie studiert und sich während ihres Studiums ausführlich mit Wahrnehmungsprozessen, aber auch damit beschäftigt, wie sich menschliches Erleben, (Verhalten, Gedanken oder Gefühle) beschreiben und erklären lässt. Zudem verfügen sie über umfangreiche (medizinische?) Kenntnisse unterschiedlichster Verarbeitungsprozesse des Körpers. Ein großer weiterer Teilbereich des Studiums ist die psychologische Testdiagnostik sowie Lernen und Motivation.

Die Spezialisierung differenziert sich in unterschiedlichste Richtungen (z.B. Arbeits- und Organisationspsychologie, Pädagogische Psychologie) entsprechend breit sind die Tätigkeitsfelder von Psychologen. Klinische (oder angewandte) Psychologie beinhaltet die fachliche Kompetenz, psychische Störungen diagnostizieren zu können, und es bestehen umfangreiche theoretische Kenntnisse verschiedener Behandlungsansätze.

Die Berufsbezeichnung "Psychologe" darf von Personen geführt werden, die über den Abschluss eines Studiums im Fach Psychologie (Diplom-Psychologe, respektive Master of Science M.) verfügen. Um eigenverantwortlich psychotherapeutisch tätig zu sein und sich Psychotherapeut/in bezeichnen zu dürfen, ist künftig ein Studiengang zum Psychologischen Psychotherapeuten erforderlich.

Psychotherapeut/innen: haben nach ihrem Studium der Psychologie bisher eine umfangreiche, mehrjährige psychotherapeutische Ausbildung absolviert und sind in der Lage, gemäß ihres Richtlinienverfahrens Psychotherapie bei Patienten auszuüben. Häufig besteht jedoch eine methodenübergreifende Behandlungsmethode, die unterschiedliche Ansätze und verschiedene theoretische Strömungen integriert und miteinander verbindet. Hierdurch entsteht eine hoch individualisierte Behandlung.

 

Psychotherapeuten können aktuell Diplom-Psychologen (respektive Master of Science) oder Mediziner sein. Bei Medizinern spricht man von „Ärztlichen Psychotherapeuten“, bei Psychologen von „Psychologischen Psychotherapeuten“. Ein Psychologischer Psychotherapeut kann aktuell keine Medikamente verordnen oder Krankschreibungen vornehmen.

 

Psychiater/innen: haben Medizin studiert und sind Ärzte, die psychische Diagnosen stellen und psychische Erkrankungen überwiegend mit psychopharmakologischen und medizinischen Methoden behandeln.

Nach Abschluss des Medizinstudiums erfolgt eine mehrjährige Facharztausbildung zum Psychiater. Jedoch erst nach einer psychotherapeutischen Zusatzausbildung kann ein Psychiater (oder ein anderer Arzt) auch Psychotherapie ausüben. Er ist dann berechtigt, neben seiner Facharztbezeichnung (Psychiater) die Zusatzbezeichnung "Psychotherapeut" zu führen. Derart ausgebildete Ärzte bezeichnen sich dann häufig als „Ärztliche Psychotherapeuten“. Auch Ärzte mit Facharzttitel anderer Disziplinen als Psychiatrie (z.B. Internisten, Gynäkologen oder Onkologen) dürfen psychotherapeutisch arbeiten, wenn sie die Zusatzausbildung durchlaufen haben.

Sie spezialisieren sich dann meist auf psychische Aspekte ihres eigenen Fachgebietes (ein Kardiologe beschäftigt sich z.B. mit Panikattacken oder ein Onkologe begleitet Angehörige eines Krebskranken therapeutisch).

Die vorgeschriebene Zusatzausbildung ist nicht vergleichbar mit der umfassenden Ausbildung zum Psychotherapeuten, weshalb sich viele Psychiater zusätzlich weiterbilden. Eine Behandlung mit Medikamenten und eine Terminvergabe alle vier bis sechs Wochen entspricht eher einer unterstützenden Psychotherapie, die meist keine tiefgreifende Verhaltensänderung erzielen, wohl aber Beschwerden lindern und psychische Stabilität generieren kann.


Coaching, Beratung oder doch Psychotherapie?

Coaching ist im eigentlichen Sinne keine Psychotherapie, aber nutzt psychotherapeutische Methoden und Techniken. Diese werden in Abgrenzung zu Psychotherapie nicht in einen größeren Sinnzusammenhang gestellt oder mit der persönlichen Lebensgeschichte verknüpft und streben keine vertiefte Veränderung an. Im Unterschied zur reinen Beratung werden dem Klienten (nicht Patienten) keine direkten Lösungsvorschläge im Coaching geliefert, sondern die Entwicklung eigener Lösungen wird begleitet.

Psychotherapie ist meist dann indiziert, wenn Menschen unter einer psychischen Störung mit Krankheitswert leiden. Hierzu zählen zum Beispiel Depressionen, psychosomatische (psychisch mitbedingte, körperliche) Störungen, Ängste, Zwänge, Süchte, Posttraumatische Belastungsstörungen oder auch Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Betroffenen geht es oft so schlecht, dass sie alltägliche Aufgaben und Probleme alleine nicht mehr bewältigen können. Stellen Sie sich manchmal folgende Fragen:

  • Erkennen Sie sich in letzter Zeit selbst nicht mehr wieder oder fühlen Sie sich schon länger anders als sonst?

  • Bewältigen Sie Ihre tägliche Arbeit und/oder den Haushalt nur noch mit Mühe und unter größter Anstrengung und begleitender Erschöpfung?

  • Leiden Sie unter körperlichen Symptomen oder Schlaflosigkeit und/oder sind Sie öfter krankgeschrieben?

  • Haben Sie begonnen, sich sozial zu isolieren und/oder helfen Gespräche mit Freunden Ihnen nicht mehr weiter?

  • Leiden Sie unter Ängsten und wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll?

  • Quälen Sie Selbstmordgedanken?

Quelle:


Rosemarie Piontek: Mut zur Veränderung. Methoden und Möglichkeiten der Psychotherapie. Bonn, 2009

Dann ist es absolut ratsam, zumindest abklären zu lassen, ob eine Therapie notwendig ist. Psychotherapie bedeutet nicht automatisch eine Garantie, wieder ganz gesund zu werden, aber mittels psychotherapeutischer Maßnahmen kann meist eine deutliche Reduzierung der Symptome, manchmal auch völlige Beschwerdefreiheit erreicht werden.

 

Welcher Lösungsweg – Coaching, Beratung oder doch Psychotherapie - für Ihr Anliegen geeignet ist, kläre ich gerne in einem persönlichen Erstgespräch mit Ihnen.

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