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Psychodynamische Psychotherapie (Tiefenpsychologie)

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Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie– inzwischen im internationalen Sprachgebrauch immer häufiger auch Psychodynamische Psychotherapie genannt – gehört zu den psychoanalytisch begründeten, evidenzbasierten Therapiemethoden und wird neben der Verhaltenstherapie als wissenschaftlich anerkanntes Verfahren von den Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen seit ca. 20 Jahren akzeptiert. Sie stellt 47 % aller derzeitigen Kassenpsychotherapien, neben der Psychoanalyse mit 6% und der Verhaltenstherapie mit 47%.

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Tiefenpsychologie verfolgt im Kern das Ziel, das aktuell wirksame, unbewusste, psychodynamische Kräftespiel einer Problemsituation transparent, bewusst und lösungszugänglich werden zu lassen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, zu verstehen, wie und warum Ihre Vergangenheit die Gegenwart bis heute beeinflusst oder welche Aspekte Ihrer Lebensgeschichte durch eine heutige Situation in Schwingung geraten sind. Zudem wird beachtet, ob entwicklungspsychologisch bedeutsame Wachstumsschritte anstehen, aber noch nicht gegangen worden sind (oder nicht gegangen werden konnten), unter Beachtung Ihres persönlichen Tempos, der individuellen Reifungsmöglichkeiten sowie der gezielten Förderung der Wahrnehmungs- und Begegnungsfähigkeit nach innen und außen.

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In einem Arbeitsbündnis können wir gemeinsame Ziele und Rahmenbedingungen besprechen. Die Art und Weise Ihrer Beziehungsgestaltung ist hierbei ein wichtiger Indikator für bedeutsame Konfliktfelder, die nun im geschützten Raum einer therapeutischen Beziehung bearbeitet werden können, um eine differenzierte, realistischere Wahrnehmung von Ihnen selbst und anderen zu ermöglichen.

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Dabei birgt die Beziehung zum Therapeuten eine Möglichkeit, heilsame, korrigierende Erfahrungen zu sammeln oder überhaupt bestimmte zwischenmenschliche Erfahrungen zu machen. Dies geschieht vor dem Hintergrund und der inneren Haltung eines wertschätzenden Menschenbildes, das alle offensichtlichen, blockierten und verborgenen Potentiale des derzeit hilfesuchenden Menschen mit berücksichtigt und zum (Wieder-)Aufbau der erschütterten Seele und des Wirklichkeitsbezugs nutzt.

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Gruppentherapie 

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Irvin David Yalom ist ein US-amerikanischer Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Psychiater und Schriftsteller, der in seinen Theorien davon ausging, „dass Patienten wegen ihrer Unfähigkeit, befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen zu führen, verzweifeln“. Er entwickelte, weg von der begrenzten Dualität einer Einzeltherapie, einen mehrdimensionalen, interpersonalen Ansatz und trug zusammen mit Franz Heigl und Annelise-Heigl-Evers, einem deutschen Analytikerpaar (Göttinger Modell), maßgeblich zur Entwicklung der Gruppentherapie bei.

Yalom formulierte und erforschte universale therapeutische Wirkfaktoren in einer Gruppe, die bis heute Gültigkeit haben und das Verständnis von Gruppenpsychotherapie bis heute beeinflussen und prägen. Sie verbinden die einzelnen Mitglieder einer Gruppe miteinander und stärken das Gefühl von Gemeinschaft (Kohäsion): Hoffnung auf Heilung, Universalität des Leidens, Altruismus, Mitteilung von Informationen, Techniken des mitmenschlichen Umgangs, nachahmendes Verhalten, interpersonales Lernen, korrigierende Rekapitulation der Primärfamilie, Katharsis, Gruppenkohäsion und das Teilen existenzieller Erfahrungen (wie Tod, Angst, Sinnlosigkeit, Einsamkeit).

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Viele seelische Verletzungen sind im Kontext zwischenmenschlicher Erfahrungen entstanden und können auch genau in diesem Bezugsrahmen geheilt werden. Im Mikrokosmos der Gruppe bilden sich schnell Konstellationen heraus, die zeigen wie Beziehung gestaltet wird. Es werden menschliche Grundthemen wie Vertrauen, Nähe, Empathie oder auch der Umgang mit Gefühlen und Bedürfnissen offenbar und diese können behutsam adressiert werden. Durch den Spiegel der Gruppe können die einzelnen Mitglieder sich selbst und andere nun erkennen und ihren ganz ureigenen Prozess beginnen.

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Gerne bin ich Ihnen behilflich, im geschützten Raum der (geschlossenen) Gruppe, (also keine ständigen Wechsel durch neue, fremde Mitglieder) etwas über sich zu verstehen, was Sie möglicherweise so noch nicht gesehen haben. Ich unterstütze Sie darin, von den anderen Teilnehmern zu lernen und sich selbst darüber bewusst zu werden, was Sie geben können, wenn Sie es möchten, oder was Sie vielleicht eher selbst brauchen und nehmen könnten.

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Sprechen Sie mich gerne jederzeit auf laufende Gruppen und mögliche Starttermine an!

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Traumatherapie (IRRT)

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Es gibt wenige Erfahrungen, die so tiefgreifendes menschliches Leid verursachen und eine dauerhafte Prägung mit sich bringen können, wie Opfer von Gewalt/sexualisierter Gewalt geworden zu sein. Aber auch Erlebnisse, aus dem Nichts durch Situationen geformt, wie schwere Unfälle, Überfälle, plötzliche Verluste von geliebten Menschen oder Naturkatastrophen können in Posttraumatischen Belastungsstörungen münden. Manchmal genügt es auch, Zeuge von etwas gewesen zu sein.

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Derart existenzielle Erfahrungen sprengen bei Weitem die Verarbeitungskapazität eines Menschen und überspannen oft die innerseelischen Bewältigungsmöglichkeiten. Mit den tiefen Gefühlen von Leere, Depression, Anspannung, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Todesangst, Verzweiflung und vor allem der Erinnerung bleiben die Menschen allein zurück. Und selbst wenn Unterstützung durch Angehörige vorhanden ist, fühlen sich diese oft überfordert und erleben sich selbst als ratlos, weil sie dem Betroffenen nicht helfen können.

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Manchmal genügt es, wenn Menschen einen Platz finden, wo sie über das Erlebte sprechen können. Bei anderen Patienten hingegen braucht es mehr, um eine erweiterte Verarbeitung anzustoßen. Wenn die Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder einer reaktiven Traumafolgestörung zu massiv sind und eine normale Lebensführung oder eine gesunde Partnerschaft verunmöglichen, ist es meist notwendig, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen.

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Ich möchte Sie sehr gerne unterstützen, sich mit den Erlebnissen Ihrer Vergangenheit verstehend auseinanderzusetzen und/oder einen Umgang mit den Symptomen zu finden. Mittels imaginativer Verfahren werden wir uns nach ausführlicher Absprache in Ihrem Tempo, in Ihrer Geschwindigkeit diesen so verletzten, schutzbedürftigen Stellen Ihrer Seele zuwenden, um heilsame Erfahrungen zu schaffen, die Ihnen helfen können, Ihr Trauma zu bewältigen. Hierzu verwende ich u.a. die IRRT-Methode (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy)

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Emotionsfokussierte Psychotherapie nach Daniel Casriel

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Daniel Casriel war ein US-amerikanischer Arzt, Psychoanalytiker und Psychiater, der in den 60er Jahren im Auftrag des Staates New York Drogenabhängige therapierte und durch die Arbeit und Erfahrung mit diesen Patienten die Bonding-Psychotherapie entwickelte (auch N.I.P; New Identity Process). Bonding ist ein relativ unbekanntes körper -und emotionsorientiertes Gruppenverfahren, mit dem sich Bindungsmuster tiefgreifend verändern lassen und in dem ein veränderter Umgang mit Gefühlen, Bedürfnissen und Einstellungen eingeübt wird.

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Die theoretische Grundlage von Casriels Emotionsverständnis bildete unter anderem die Arbeit Leslie Samuel Greenbergs, der in seinem Modell von drei verschiedenen emotionalen Klassifikationen ausging: primär adaptive Emotionen, sekundäre und instrumentelle Emotionen.

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  • Primär adaptive Emotionen zählen zu den Basisemotionen und sind dadurch gekennzeichnet, dass sie unmittelbar durch die Befriedigung oder Verletzung menschlicher Grundbedürfnisse entstehen. Dabei ist die Empfindung von positiven Basisemotionen wie Liebe und Freude mit der Erfüllung der Bedürfnisse verknüpft und Gefühle von Wut, Angst oder Schmerz können Hinweise auf eine verweigerte Erfüllung der Bedürfnisse liefern. Vor allem negative Basisemotionen sind adaptive emotionale Reaktionen und dienen dem Überleben eines menschlichen Organismus. Sie haben in der Interaktion einen hohen Grad an Mitteilungscharakter und können spontan durch bestimmte Situationen aktiviert werden, die in Zusammenhang mit Verletzung und Zurückweisung erlebt werden.

 

  • Sekundäre Emotionen sind nachrangige Reaktionen auf primäre Emotionen, die diese als Folge einer langen Reihe von Lernerfahrungen (zum Beispiel die Äußerung von Zorn wird interpretiert als Nicht-Liebe oder Demütigung) überlagern und verschleiern. Dabei sind die Verhaltensweisen höchst individuell. So kann zum Beispiel Wut die eigentliche, primäre Emotion Angst verdecken. Andere Personen wiederum weinen, wenn sie eigentlich wütend sind.

 

  • Instrumentelle Emotionen sind darauf ausgerichtet, bei anderen Menschen etwas ganz Bestimmtes zu erreichen und sind somit zweckgebunden. Sie gewinnen damit einen vorherrschend manipulativen Charakter, weil sie benutzt werden, um bestimmte Ziele zu verwirklichen.

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Jeder von uns hat Gefühle, die ihm vermitteln, wie er oder sie die Welt erlebt. Dabei reagiert die implizite, unbewusste Wahrnehmung erheblich schneller als der rationale, bewusste Teil des Gehirns. Für viele Patienten sind ihre Gefühle oder zumindest manche davon ein Rätsel. Diese sind jedoch essentiell für ein vertieftes Selbstverständnis, ein Zugang zu unserem wirklichen Befinden oder sie sind notwendig, um uns anzupassen oder mitzuteilen. Die Fähigkeit, diese differenziert zu spüren, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Was wir mit bestimmten Gefühlen verbinden, variiert stark von Mensch zu Mensch.

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Basierend auf den theoretischen Annahmen sollen nun die primären Grundgefühle von z.B. Wut, Angst, Schmerz, Freude, Trauer und Liebe fokussiert und eingeübt werden, um sie so bewusster wahrzunehmen, zu akzeptieren und offener und freier zuzulassen.

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Hierdurch kann ich Ihnen helfen, einen verbesserten Zugang zu Ihren Gefühlen, auch schwierigen, gerne vermiedenen Emotionen zu bekommen, die emotionale Verarbeitung zu fördern, aber auch zu regulieren, einen Zugang zu bedeutsamen emotionalen Verhaltens,- und Erlebensmustern zu schaffen und nicht (mehr)funktionierende emotionale Schemata aufzugeben.

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Coaching

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Der Begriff Coaching wird als ein Sammelbegriff für unterschiedliche Beratungsmethoden verwendet. Coaching ist im eigentlichen Sinne keine Psychotherapie, aber nutzt psychotherapeutische Methoden und Techniken. Diese werden in Abgrenzung zu Psychotherapie nicht in einen größeren Sinnzusammenhang gestellt oder mit der persönlichen Lebensgeschichte verknüpft und streben keine vertiefte Veränderung an. Im Unterschied zur reinen Beratung werden dem Klienten (nicht Patienten) keine direkten Lösungsvorschläge im Coaching geliefert, sondern die Entwicklung eigener Lösungen wird begleitet.

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Es gibt vielfältige Gründe einen Coach aufzusuchen, wie etwa die Förderung der Life-Work-Balance, neue berufliche Herausforderungen, Erweiterung der Handlungsoptionen, persönliche Standortbestimmungen oder auch das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken.

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Als Coach kann ich Sie dahingehend fördern, dass Sie mit mehr Distanz wie ein außenstehender Beobachter auf die zu klärende Situation schauen können. Diese Einnahme der Metaperspektive hilft Ihnen dabei, Hemmungen abzubauen und nicht nur eine Lösung, sondern mehrere alternative Wege zum Erreichen Ihrer Wünsche und Ziele zu erkennen und die Selbstwahrnehmung zu fördern.

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Folgende Fragen können wir mittels Coaching gemeinsam ausarbeiten:

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  • Welche Möglichkeiten, Stärken und Fähigkeiten haben Sie?

  • Wie können Sie Ihre Probleme aktiv angehen, um Ihre Ziele zu erreichen?

  • Worauf basieren Ihre Ziele und Werte und wie sehen diese aus?

 

Beratung

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Manchmal hilft es schon, wenn Sie zu einem konkreten Problem oder einer umgrenzten Situation (z.B. ein Konflikt mit einem Kollegen, dem Partner oder einem Freund) jemanden haben, der Ihnen, wie ein guter Freund, einfach zuhört und mögliche Vorgehensweisen oder alternative Maßnahmen für die individuelle Problemlage vorschlägt.

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Gerne berate ich Sie, entwickle lösungsorientierte Maßnahmen für Sie und unterstütze Sie bei deren Umsetzung.

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Was mir noch wichtig ist…

Arbeitsweise

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Ich arbeite nach den neuesten, in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich geprüften Methoden der Tiefenpsychologie. Wichtig ist mir ein individuelles, ganz auf Sie abgestimmtes Vorgehen, welches Sie in Ihren spezifischen Bedürfnissen begreift und versucht, diesen bestmöglich Rechnung zu tragen. Ich möchte gemeinsam mit Ihnen gezielt Lösungen erarbeiten und Ihnen eine Hilfestellung geben, diese in Ihrem Alltag umzusetzen. Gerne begleite ich Sie bei diesem intensiven Prozess und helfe Ihnen bei der kreativen Entfaltung Ihrer innerseelischen Potenziale und der Erreichung Ihrer persönlichen Therapieziele.

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Integratives Behandlungskonzept und professionelle Vernetzung

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Beruf, Familie, Freunde und die innerseelische Welt; alles ist miteinander vernetzt und steht in unterschiedlichem Ausmaß in Beziehung zueinander. Psychotherapie findet deshalb immer im Bezugsrahmen des Patienten statt. Wenn möglich und gewünscht, versuche ich auch die Angehörigen des Patienten sinnvoll in die Behandlung zu integrieren und unterstützend in das Therapiekonzept einzubetten.

Durch eine eng vernetzte, professionelle Zusammenarbeit mit ortsnahen Kliniken und anderen niedergelassenen Kollegen unterschiedlichster Fachrichtungen besteht zusätzlich die Möglichkeit diagnostische Ergänzungen vorzunehmen und Behandlungsangebote zu nutzen. Hierdurch gewährleiste ich einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz in der Psychotherapie.

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Qualitätssicherung

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Als Psychotherapeut bin ich gesetzlich verpflichtet, mich kontinuierlich fortzubilden. Ich nehme regelmäßig an kollegialen Intervisionsgruppen teil und kaufe je nach Notwendigkeit externe Supervision zu, um ein bestmögliches Behandlungsergebnis für meine Patienten zu erzielen. Zudem besuche ich regionale und überregionale Fachtagungen, die von der Psychotherapeutenkammer-NRW anerkannt sind.

Gruppentherapie
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